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Religion und Krieg – Hartmut Zinser liest aus seinem neuen Buch

 

ZinserModeration: Ursula Caberta

„In der wissenschaftlichen und politischen Diskussion finden sich zahlreiche Verknüpfungen von Religion und Krieg. Es wird von Religionskriegen, Konfessionskriegen, Ketzerkriegen, Missionskriegen, Kreuzzügen und auch heiligen Kriegen geschrieben und gestritten (…)“

Dieser Satz im neuen Buch des Religionswissenschaftlers Hartmut Zinser zeigt bereits, wie komplex die Auseinandersetzung um Religionen und Kriege sind. Je nach intellektueller und religiöser oder auch weltanschaulicher Sichtweise wird sich bei kriegerischen Auseinandersetzungen mit Bezug auf Glauben ein passender Begriff für die Beschreibung der Vorgänge finden, in welchem Teil der Welt auch immer.
Das Buch schreibt allerdings nicht die Geschichte solcher Kriege weiter, sondern führt allen vor Augen, dass jede Religion kriegerische Auseinandersetzungen auslösen kann. Zinser legt also sein Augenmerk – und das scheint gerade in der heutigen Zeit wieder einmal notwendig – auf das Kriegspotential der Religionen und darauf, wieviel Gewalt Religionen hervorbringen können.

Er führt scharfsinnig vor Augen, dass es eine gewaltfreie, also friedliche Religion nicht gibt. Ob Christentum, Islam, Hinduismus oder Buddhismus: Es wird Zeit Abschied zu nehmen von der Vorstellung, religiöse Ideologien haben mit Gewalt und Krieg nichts zu tun.

Die Diskussion darüber, ob Religion (und damit die jeweiligen Anhänger der entsprechenden Lehren) für Machtzwecke in den jeweiligen politischen Konstellationen „nur“ benutzt werden oder der Kern der Gewalt bereits in der Lehre liegt, ist eine notwendige und überfällige Diskussion, die durch das Buch von Hartmut Zinser eine Grundlage erhält: Also beginnen wir endlich mit dieser Diskussion, und zwar ohne Scheuklappen und Vorurteile!

Hier gibt es ein Gespräch von Andreas Main vom Deutschlandfunk mit Hartmut Zinser über dieses Buch.

 

Die Atombombe oder die Drohung der atomaren Apokalypse

„Krieg und Frieden“ in den Geisteswissenschaften

Das Thema „Krieg und Frieden“ ist in der politischen und gesellschaftlichen Diskussion allgegenwärtig. Die Universitäten stehen in der Verantwortung, durch Forschung und Lehre ihren Beitrag zur Friedensbildung zu leisten und den globalen Frieden zu fördern.
Hierzu ist es notwendig, zur interkulturellen Verständigung und zur Achtung von Demokratie und Menschenrechten beizutragen.
Die Ringvorlesung möchte bewusst machen, welchen Beitrag die Geisteswissenschaften zu leisten imstande sind. Dies soll in kritischer Reflexion von Zielsetzungen und Arbeitsweisen der Fächer geschehen, aber auch dafür sensibilisieren, wie Friedensbildung als wichtige Sozialkompetenz der Geisteswissenschaften gefördert werden kann, und zwar in den diesen Fächern eigenen Dimensionen: sprachlich, textuell, medial, kulturell, historisch, philosophisch und religiös.