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Gab es den Urknall?

Dr. David Walker, Wissenschaftlicher Leiter der Sternwarte Lübeck

Öffentliche Vorlesung im Rahmen des Allgemeinen Vorlesungswesens

Die Zurückrechnung der beobachteten Ausdehnung des Weltalls ergibt, daß vor ca. 13.7 Milliarden Jahren Druck, Dichte und Temperatur im gesamten, unendlich großen All unendlich groß waren. Diesen Zustand nennt man den „Urknall“. Ein Zustand, der durch unendlich große physikalische Größen charakterisiert ist, ist jedoch unphysikalisch. Problematisch ist auch die Beobachtung, daß die Temperatur in allen Teilen des jungen Universums gleich war, obwohl nicht genügend Zeit zum Temperaturausgleich war. Dieser Vortrag beschäftigt sich mit der Frage, ob der Urknall nur ein errechneter Zeitpunkt ist oder Realität.

Die 1912 fertiggestellte Hamburger Sternwarte in Bergedorf ist ein kulturhistorisches Ensemble von internationalem Rang bzgl. der architektonischen, wissenschafts- und technikhistorischen Bedeutung. 2012 feierte die Sternwarte ihr 100-jähriges Jubiläum mit einer Vorlesungsreihe „Meilensteine aus 100 Jahren Forschung“. Auch dieses Programm bietet wieder Vorträge zu den historischen Wurzeln der Astronomie wie die „Navigation der Wikinger“ oder Hevelius als Pionier der Fernrohrherstellung als auch Vorträge zu Highlights aus der modernen astrophysikalischen Forschung wie Doppelsterne, Planetensystem-Entstehung, Urknall und Kosmologie.

Die Vortragsreihe steht im Rahmen vielfältiger Aktivitäten, u. a. Tag der offenen Tür, Tag des offenen Denkmals und Lange Nacht der Museen am 12. April 2014, die vom Förderverein Hamburger Sternwarte e. V., von der Hamburger Sternwarte und vom Zentrum für Geschichte der Naturwissenschaft und Technik der Universität Hamburg zusammen organisiert werden.